Am Samstag, den 24.04.2010 machten wir uns bereits um 6.30 Uhr auf den Weg nach Neuhausen auf den Fildern zum dortigen Übungsgelände.

In einem abgesperrten Bereich der Mercedes Benz GTC GmbH wurde für uns eine E-Klasse der aktuellsten Serie für unsere Übungen bereitgestellt. In einer kurzen Einweisung erklärte uns unser Ausbilder Roland, was wir üben wollen und wie wir dabei am besten vorgehen. Neben den üblichen Vorbereitungsmaßnahmen gab er uns auch wichtige Tipps für zukünftige Hilfeleistungseinsätze.

Die erste Aufgabe war die Öffnung der Fahrertüre. Bereits dies stellte unseren Spreizer vor eine unlösbare Aufgabe. Sprich: Wir konnten die Türe nicht öffnen. Erst als wir unsere Einsatztaktik geändert haben und den Rettungszylinder zu Hilfe nahmen, ist es uns gelungen die Tür aufzumachen. Diese Technik wurde dann nochmals an der Beifahrertüre geübt und vertieft.

Als nächste Aufgabe stand das herausnehmen der B-Säule. Hierzu sollte diese mit der Rettungsschere abgeschnitten werden. Aber: Pustekuchen!

Unsere Schere vermochte es nicht einmal, die B-Säule anzuknabbern. Es entstand nicht einmal eine Beule. Duch erneutes ändern der Taktik wurde - wieder durch Einsatz des Rettungszylinders - die B-Säule vom Fahrzeugdach "abgerissen" und dann, nachdem wir den Zylinder anders platziert hatten, nach unten umgebogen. Hierbei nahmen wir die hintere Fahrzeugtüre direkt mit und schafften so eine große Rettungsöffnung.

Eine weitere Aufgabe war die Schaffung einer Rettungsöffnung über das Dach. Hier sollte eine Öffnung für eine patientengerechte Rettung geschaffen werden. Auch dies erwies sich als beinahe unlösbar. Unsere Schere war nicht in der Lage, die C-Säule zu durchtrennen, so dass wir die Öffnung direkt ins Dach geschnitten haben. Hierbei stellte sich das "Halligan-Tool" als bessere Lösung im Vergleich zur Rettungsschere dar.

Als wir nach Übungsende alles aufgeräumt hatten, bekamen wir von unserem Ausbilder Roland noch die Gelegenheit die Feuerwehrwache in Esslingen zu besichtigen.

Fazit:

Ein Super-Seminar, welches uns zeigte, dass die Rettungstaktik bei Fahrzeugen der neuen Generation grundsätzlich geändert werden muss. Es wurde auch klar, dass der Rettungszylinder wesentlich mehr Einsatzmöglichkeiten bietet, als Schere und Spreizer. Alles in allem haben wir sowohl bei der Theorie als auch bei der Praxis sehr viel gelernt. Eigentlich ist dieses Seminar eine Pflichtveranstaltung für jede Feuerwehr.

Den Abschluss des Seminars machten wir dann bei einem gemütlichen Beisammensein auf dem Stuttgarter Frühlingsfest im Zelt vom "Wasenwirt".